Was wirklich zählt...

Der Abschluss eines Studiums bringt in erster Linie wohl eines mit sich, nämlich Lernen. Hand in Hand damit kommt häufig die soziale Isolation ;) Aber man sollte dabei wirklich nicht alles vernachlässigen, das Motto lautet "Prioritäten setzen!". Was sollte man tun, da man es später vielleicht bereut, es nicht getan zu haben? Und wie weit dürfen die Freizeitprioritäten gehen, ohne das Examen zu gefährden?
Es ist ein schmaler Grad, wie ich finde, und nur allzu häufig ist die Zerrissenheit nahezu unerträglich. Es ist dabei immer gut, wenn man positive Beispiele um sich herum hat. Was heißt das? Nun, ich denke dabei z.B. an den Erbauer von Marge (2.0). Es steckt viel Arbeit in ihr, aber man(n) hat sich dafür Zeit genommen, und ich kann Euch versichern, er hat eigentlich genug anderes zu tun!
Man kann sich solche Beispiele immer wieder vor Augen halten, zusammen mit dem Satz, dass das schon ganz andere geschafft haben mit ihrem Uniabschluss. Die Panik kommt trotzdem, bei mir in Wellen, und ich meckere und jammere nur allzu oft. Aber ich habe beim Lernen schon eine sehr wichtige Erkenntnis gehabt.
Ich übersetze u.a. Ciceros Werk Laelius de amicitia ("Laelius über die Freundschaft", hier mal ganz unwissenschaftlich zu Wiki) und mal davon abgesehen, dass die komplette Schrift an sich sehr gut und empfehlenswert ist, ist mir vor allem ein Satz im Gedächtnis geblieben, und zwar aus Kapitel 47:

Solem enim e mundo tollere videntur, qui amicitiam e vita tollunt, qua nihil a dis immortalibus melius habemus, nihil iucundius.

Die scheinen nämlich die Sonne aus der Welt zu nehmen, die die Freundschaft aus dem Leben nehmen; wir haben nichts besseres als diese von den unsterblichen Göttern bekommen, nichts angenehmeres.

Mindestens zwei Leuten müsste das jetzt bekannt vorkommen, ich habe es nämlich bei zwei Geburtstagskindern auf die Karten geschrieben :) Das eine Geburtstagskindchen kennt Ihr auch aus dem www, die liebe Sarah. Ich habe hier schon davon erzählt, dass ich zu ihrem Geburtstag gefahren bin, auch wenn es nur sehr kurz war (das Geheimnis liegt auch darin, so viel Spaß und / oder Alkohol in drei Stunden zu pressen, wie es nur möglich ist ^^).
Das ist bzw. war so eine wichtige Priorität! Sie ist meine älteste und beste Freundin, die ich habe, und keine Prüfung würde mich von ihrem Geburtstag abhalten :) Es sei denn, es wäre am selben Tag, aber dann käme ich später, klare Sache ^^

Das zweite Geburtstagskindchen hat drei Tage vor meiner ersten schriftlichen Prüfung gefeiert. Da ich dafür nach Hause fahren musste, gingen 2 Tage dabei flöten. Ich habe sehr lange gehadert, aber in Wahrheit war mir eigentlich schon beim Basteln der Geschenke bewusst, dass ich auf alle Fälle hinfahren MUSS, komme, was wolle (Eines meiner Geschenke seht Ihr dann im nächsten Post!). Auch hier hätte mich wohl keine Prüfung abgehalten. Es kam nämlich noch hinzu, dass das Geburtstagskindchen mit seiner Freundin zwei Tage nach der Party für ein Semester ins Ausland gestartet ist.
Und ich war fies, ich habe "offiziell" dem Geburtstagskind abgesagt (die Freundin war eingeweiht ^^) und bin als "Überraschung" aufgetaucht :) Und es war genau richtig, noch so eine Priorität!

Falls ich also nichts bis wenig aus der Lernerei mitgenommen habe, dann zumindest die Erkenntnis, dass die Freundschaft das Wichtigste im Leben ist. Und das ist doch eine sehr schöne Erkenntnis :)

Kommentare

Sarah hat gesagt…
Danke für die lieben Worte und danke noch mal an dieser Stelle das du es geschafft hast trotz der Prüfungen zu meinem Geburtstag zu kommen! Ich wünsche dir noch viel Kraft, Ehrgeiz und vor allem Erfolg in deiner Prüfungsphase!